Gertrud Kolmar zwangsweise in der Speyerer Straße
06.12.2023
- Lesung und Gespräch
Gertrud Kolmar zwangsweise in der Speyerer Straße
„Ich bin hier so fremd wie am ersten Tag.“ Diesen Satz schreibt die Dichterin Gertrud Kolmar in einem Brief vom 13./14. Mai 1939 an ihre bereits in die Schweiz emigrierte Schwester Hilde. Da lebte Kolmar schon, zusammen mit ihrem hochbetagten Vater Ludwig Chodziesner, etwas mehr als fünf Monate in einem sogenannten Judenhaus in der Speyerer Straße 10 (heute Münchner Straße 18a), wo sie ihre letzten Lebensjahre bis zu ihrer Deportation nach Auschwitz im März 1943 verbringen wird. Im Briefwechsel mit der Schwester aus dieser Zeit wird eine beeindruckende Frau sichtbar, die immer erneut darum kämpfte, sich von den Umständen, in denen sie zuletzt zu leben gezwungen war, nicht überwältigen zu lassen und eine eigene, aufrechte Haltung zu bewahren.
Friederike Heimann wird dazu Passagen aus ihrem neu erschienenen biografischen Porträt „In der Feuerkette der Epoche. Über Gertrud Kolmar“ vortragen und sich darüber im Gespräch mit Thomas Sparr vom Suhrkamp Verlag austauschen.
Veranstaltet von frag doch! Verein für Begegnung und Erinnerung e.V. in Kooperation mit dem Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg, Abteilung für Schule, Sport, Weiterbildung und Kultur.
Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird gebeten unter 030-902774527 oder info@wirwarennachbarn.de.
18.00 Uhr
Ausstellungshalle im Rathaus Schöneberg
John-F.-Kennedy-Platz
10825 Berlin